Berlin, 30. Oktober 2023
In einem kürzlich weiträumig an der Uni verteilten Sticker, wurden unter anderem drei unserer Mitglieder als “TERFs” (Trans-Exklusionäre Radikale Feministen) bezeichnet und zur sofortigen Verweisung aus der Universität aufgerufen, welches einer Erklärung als vogelfrei für linksextreme Kräfte gleichkommt. Diese Anschuldigung ist haltlos und inakzeptabel.
Wir stellen uns als RCDS hinter unsere Mitglieder. Der RCDS steht seit Jahrzehnten für einen offenen, toleranten und demokratischen Umgang. Unsere Mitglieder zeichnen sich durch ihr ehrenamtliches Engagement zum Wohle der gesamten Hochschule und aller studentischen Interessen aus, sowie durch den diskursiven Charakter politischer Auseinandersetzung. Dementsprechend verurteilen wir, wenn einzelnen Mitgliedern zusammenhanglose Unterstellungen gemacht werden und die Art und Weise der Verlautbarung, gewaltbereite Kräfte indirekt zu Taten aufzurufen!
Eine derartige üble Nachrede über Universitätsangehörige darf von der Georg-August-Universität nicht geduldet werden und wir erwarten, dass die Sticker und Schmierereien umgehend entfernt werden. Unabhängig von der Unwahrheit des durch den Sticker formulierten Vorwurfes, stellt sich der RCDS gegen jegliche Form von Diffamierung und Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Geschlechtsidentität oder Geschlechtsausdruck.
Wir glauben an die Meinungsfreiheit und die Notwendigkeit eines offenen und respektvollen Diskurses an unserer Universität. Die Verunglimpfung unserer Mitglieder ist ein Angriff auf diese grundlegenden Prinzipien. Anna Laufer (Pressesprecherin des RCDS Göttingen): „Es ist erschreckend zu sehen, wie versucht wird, demokratisch-politisches Engagement durch Diffamierung einzuschränken.“
Valentin Kukuk (Vorsitzender des RCDS Göttingen): „Wir rufen alle Mitglieder der Universitätsgemeinschaft auf, solche falschen und schwachsinnigen Anschuldigungen des Hasses, der Hetze und Verfolgung zu unterlassen!“ Stattdessen sollte der Dialog im Vordergrund stehen. Wir appellieren an alle, sich für eine respektvolle und konstruktive Diskussion einzusetzen. Mit Blick auf die Angriffe auf Studenten in den letzten Jahren rufen wir zu einem gewaltfreien Meinungsaustausch auf. Gewalt und Zerstörung ist nie eine Lösung!
Der RCDS Bundesvorstand, der RCDS Niedersachsen und der RCDS Göttingen unterstützen uneingeschränkt das Recht jedes Studenten, sich frei zu äußern und sich in einer sicheren und inklusiven Umgebung an unserer Universität zu entfalten. Wir erwarten von allen Mitgliedern der Universitätsgemeinschaft, dass sie sich diesem Ziel verpflichtet fühlen. Felix Büning (Landesvorsitzender des RCDS Niedersachsen): „Es ist nicht nur feige, sondern widerspricht auch allen wissenschaftlichen und universitären Prinzipien, Menschen anonym an den Pranger zu stellen. Es ist unsere Pflicht, sich solchen Leuten entgegenzustellen.“
Felix Thiesen (stv. Bundesvorsitzender des RCDS): „Wir verurteilen die Klarnamenveröffentlichung auf schärfste und stehen hinter unseren Mitgliedern! Die Universität und der AStA sind in der Pflicht, den Fall lückenlos aufzuklären. Studentisches Engagement darf nicht durch solche Aktionen eingeschränkt werden.” Dass gerade nur Frauen von diesem Aufruf betroffen sind, zeigt die Widersprüchlichkeit des Vorwurfs und ist insbesondere vor dem Hintergrund gleicher Partizipation in der Politik bedauerlich.