Berlin, 2. Juli 2020
Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) hielt am 30. Juni seine jährliche Gruppenvorsitzendenkonferenz (GVK) ab. Die sonst zu Beginn des Sommersemesters stattfindende Bundesversammlung konnte dieses Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht wie geplant in Göttingen stattfinden. Stattdessen tagte der RCDS erstmalig digital gemeinsam mit den Gruppenvorsitzenden der über 90 RCDS-Gruppen bundesweit. Die Konferenz stand im Zeichen der beginnenden Präsidentschaft Deutschlands im Rat der Europäischen Union. Der Bundesvorsitzende des RCDS und Mitglied im Bundesvorstand der CDU, Sebastian Mathes, zeigte sich sehr zufrieden: „Die digitale GVK war ein voller Erfolg und zeigt, dass digitale Formate ein erstzunehmendes Zukunftsmodell für politische Partizipation in Verbänden und Parteien sein können.“
Passend zum europapolitischen Rahmen der GVK nahmen der Vorsitzende der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Manfred Weber, und Daniel Caspary, Vorsitzender der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, teil. Die Mitglieder des RCDS konnten mit Weber vor allem über die aktuellen Herausforderungen der EU selbst und mit Caspary gerade im Hinblick auf die deutschen Perspektiven der kommenden Ratspräsidentschaft diskutieren.
Im Rahmen der Diskussion bot sich auch die Möglichkeit, Themenschwerpunkte des auf der digitalen GVK durch die Gruppenvorsitzenden zuvor verabschiedeten Forderungspapier zur Deutschen EU-Ratspräsidentschaft anzubringen. Das Fünf-Punkte-Programm soll den Rahmen zur europäischen Hochschulpolitik abstecken.
Mathes: „Die Bundesregierung hat in den kommenden sechs Monaten die Gelegenheit, wegweisende Prozesse anzustoßen. Abseits von Corona müssen auch wieder tagespolitische Themen in den Fokus gerückt werden und dazu gehört auf europäischer Ebene ganz zentral auch die Hochschulbildung.“
So fordert der RCDS Bologna weiterzudenken, da die Reformbestrebungen im Rahmen des Bologna-Prozesses evaluiert und erheblich nachjustiert werden müssen.
Außerdem soll die Internationalisierung und Mobilität durch Abbau struktureller und finanzieller Hürden im Kontext europaweiter studentischer Mobilität für die europäische Wissenschaft neue Anreize schaffen.
Nicht nur in Deutschland muss die Wissenschaftsfreiheit und damit die Freiheit von Forschung und Lehre vor ideologischen und politischen Einflüssen geschützt werden. Auch in ganz Europa gibt es vielfach besorgniserregende Tendenzen, die die Wissenschaftsfreiheit zum Teil erheblich tangieren.
Um Forschung und Innovation voranzubringen, sollten beide Felder besser ausfinanziert werden. Darüber hinaus spricht sich der RCDS für die Schaffung gesamteuropäischer Forschungsinstitute nach deutschem Modell aus.
Auch die Hochschulverwaltung wird zunehmend digitalisiert. Um bei der Digitalisierung nicht zu spät zu kommen, fordert der RCDS, statt des aktuellen Flickenteppichs auf europäischer Ebene einheitliche Standards für Studiengang-Informationssysteme, Campus-Management und Studentenakten.
Den gesamten Forderungskatalog finden Sie hier.