Berlin, 20.09.2023
In einem Brief haben sich die Promotionsstipendiaten der 13 Begabtenförderungswerke an das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gewandt. Das BMBF hatte einer Erhöhung der Fördersätze und Verlängerung der Stipendienlaufzeiten zugestimmt, ohne jedoch die Gesamtfinanzierung der Förderungswerke entsprechend zu erhöhen, sodass sich zwangsläufig die Gesamtzahl der Stipendiaten verringern muss.
RCDS-Bundesvorsitzender und Promotionsstipendiat Lukas Honemann kritisierte: „Deutschland braucht Nachwuchswissenschaftler – auf Innovationen beruht unser Wohlstand. Das Bildungsministerium versagt bei der Förderung, die Ampel kürzt erneut an der falschen Stelle.“
Zudem stehen die beschlossenen Erhöhungen in keinem Verhältnis zu den gestiegenen Lebenserhaltungskosten und vernachlässigen weiterhin das Problem, dass Promotionsstipendiaten weder kranken- noch rentenversichert sind. Die Petition des “Netzwerks Stipendienerhöhung” wurde bereits von über 400 Menschen unterzeichnet.
Der RCDS beschäftigt sich schon länger mit dieser Problematik, hat die prekären Arbeitsbedingungen der Doktoranden bereits in seinem Promotionsbeirat thematisiert und hierzu ein Grundsatzpapier erstellt. Promotionsstipendien müssen einen planbaren und auskömmlichen Lebensstandard ermöglichen, der sich an den Bedingungen für angestellte Doktoranden orientiert. Überdies spricht sich der RCDS dafür aus, die restriktiven Regelungen zu Nebenverdiensten für Promotionsstipendiaten zu lockern, da dies zusätzliche Einnahmemöglichkeiten eröffnet, ohne die öffentlichen Kassen zu belasten.
Die Begabtenförderwerke trifft indes keine Schuld; sie unterstützen die Stipendiaten ideell und auf viele weitere Arten. Dass sie trotz ihrer langjährigen Arbeit nun von der Politik im Stich gelassen werden, ist bedauerlich.