Berlin, 05.12.2017 – Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten fordert das Studentenparlament der Universität Bonn dazu auf, eine Veranstaltung mit Herrn Taufer nur ohne Vergütung und mit wissenschaftlicher Aufarbeitung durchzuführen.
Das Studentenparlament der Universität Bonn hat am 04. Dezember 2017 mit den Stimmen der Jusos, der Grünen Hochschulgruppe der Uni Bonn und LUST (Liste undogmatischer Studenten) die Finanzierung einer Veranstaltung mit Lutz Taufer genehmigt. Gegen ein Honorar darf Herr Taufer als Mitglied einer ehemaligen linksextremistischen terroristischen Gruppierung vor den Studenten in Bonn seine Autobiografie vorstellen und auf die Morde durch die RAF eingehen.
Lutz Taufer wurde für zweifachen gemeinschaftlichen Mord in Tateinheit mit Geiselnahme und versuchter Nötigung eines Verfassungsorganes verurteilt. Als Beteiligter der Besetzung der Stockholmer Botschaft am 25. April 1975 ist er mitverantwortlich für den Mord an Andreas Baron von Mirbach und Heinz Hillegaart. Beide Personen wurden hingerichtet. Andreas von Mirbach wurde fünfmal angeschossen und kopfüber eine Treppe hinabgeworfen. Dort lag er eine Stunde lebend bis er geborgen werden konnte. Zwei Stunden später verstarb er im Krankenhaus. Heinz Hillegaart wurde vor geöffnetem Fenster öffentlich liquidiert.
Dazu erklärt der RCDS Bundesvorsitzende und Mitglied des CDU Bundesvorstandes Henrik Wärner: „Jeder Mensch verdient eine zweite Chance. Einen verurteilten Terroristen aber mit studentischen Mitteln finanziell für seine Geschichte zu entlohnen ist blanker Hohn gegenüber den Opfern des Terrors der Roten Armee Fraktion. Bis heute hat der Herr Taufer keine Reue gezeigt. Herr Taufer hat der Gesellschaft etwas zurückzugeben und nicht noch daran zu verdienen. Wir fordern das Studentenparlament der Universität Bonn dazu auf, den Beschluss zurückzunehmen und die Veranstaltung nur ohne eine Zahlung an Herrn Taufer und mit wissenschaftlicher Aufarbeitung durchzuführen“.
Dass die Vergabe studentischer Gelder durch Listen, die eher im linken Spektrum angesiedelt sind, schon seit Langem ein Problem an Hochschulen im Bundesgebiet sind, verdeutlicht auch der Landesvorsitzende des RCDS Nordrhein-Westfalen, Cedric Bals: „Dass vor allem linke Kräfte in den Studentenparlamenten unseres Landes ein sehr unreflektiertes Verhältnis zu den Geldern aller Studenten haben, ist leider schon seit langer Zeit bekannt und führt diesbezüglich auch häufig zur Kritik aus Reihen des RCDS. Das Ergebnis der Sitzung des Studentenparlamentes in Bonn stellt jedoch noch einmal eine ganz andere Größenordnung dar. Wer mit studentischen Geldern den Auftritt eines Ex-Terroristen unterstützt, muss sich sicherlich auch selbst Fragen, wie sehr er noch auf dem Boden unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung steht! Leider müssen wir jedoch feststellen, dass teils linksextreme Ansichten gerade an unseren Hochschulen immer mehr salonfähig werden. Diesem gilt es von Seiten aller demokratischen Kräfte entschieden entgegenzutreten!“
Im Ring Christlich-Demokratischer Studenten engagieren sich seit 1951 Studenten aller Fachrichtungen. Zahlreiche unabhängige Gruppen im ganzen Bundesgebiet setzen sich in ihren Hochschulgremien für eine Hochschulpolitik ein, die geleitet ist von christdemokratischen, konservativen und liberalen Werten. Die Gruppen sind organisiert in Landesverbänden und dem Bundesverband. Seit Jahrzehnten ist der RCDS anerkannter Gesprächspartner für Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Verbände. Er bietet seinen Mitgliedern vielschichtige Veranstaltungen und Dienstleistungen.
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V.i.S.d.P.: Henrik Wärner, RCDS-Bundesvorsitzender