Der RCDS-Bundesverband wurde auf der ersten Bundesdelegiertenversammlung am 25. bis 27. August 1951 in Bonn gegründet; die ersten christlich-demokratischen Hochschulgruppen (CDH) entstanden aber bereits kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Ihr Schwerpunkt lag anfangs vor allem in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), wo sie neben den LDP-Hochschulgruppen bald zu Zentren des Widerstands gegen die Hochschulpolitik der SED wurden. Zahlreiche christdemokratische Studentenvertreter wie Werner Neumann (1946), Georg Wrazidlo (1947) oder Hanns Beitz (1948) wurden willkürlich verhaftet; andere wie der spätere Bundesinnenminister Ernst Benda gehörten 1948 zu den Mitbegründern der Freien Universität Berlin.

Nachdem die Studentenräte in der DDR abgeschafft und die Freie Deutsche Jugend (FDJ) zur alleinigen Interessenvertretung erklärt worden war, konzentrierten die CDH-Gruppen ihre Arbeit zunehmend auf die Bundesrepublik und Berlin. Zahlreiche aus der SBZ bzw. DDR geflohene Aktivisten gründeten neue Hochschulgruppen im Westen, die sich 1951 schließlich zum Ring Christlich-Demokratischer Studenten zusammenschlossen.

An den westdeutschen Hochschulen spielte der RCDS anfangs nur eine marginale Rolle, da „Parteipolitik“ in der Studentenschaft weithin verpönt war und das konservative Wählerpotential zudem mehrheitlich von (vorwiegend katholischen) Studentenverbindungen und Studentengemeinden (KDSE) sowie von „unabhängigen“ Fachschaftsvertretern repräsentiert wurde. Erst seit Beginn der 1960er Jahre konnte der RCDS seine Position in den Studentenparlamenten zeitweilig stärken, bevor er infolge der Studentenbewegung wieder in die Defensive geriet. 1957 beschloss der RCDS sein erstes bundesweites Programm, die “Leitsätze zur Hochschulreform und Studienförderung”.

Erst nachdem zu Beginn der 1990er Jahre mehrere einstmals dominierende linke Studentenverbände (z.B. Marxistischer Studentenbund Spartakus (MSB), Sozialdemokratischer Hochschulbund (SHB), Radikaldemokratische Studentengruppen (RSG)) zusammengebrochen waren, konnte der RCDS verstärkt wieder in den lokalen Studentenvertretungen Fuß fassen.
Im April 2008 gründete der RCDS zusammen mit acht weiteren Organisationen aus dem Hochschulbereich (Deutscher Hochschulverband, Deutsches Studentenwerk, Promovierenden-Netzwerk Thesis, Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen (LHG), Bundesvereinigung Akademischer Mittelbau (BAM), Verband Hochschule und Wissenschaft (vhw), Hochschullehrerbund (hlb), Verein zur Förderung der Juniorprofessur) die sogenannte „Hochschulallianz“. Ziel dieses Bündnisses ist es, eine gemeinsame Interessenvertretung von Lehrenden und Lernenden gegenüber der Politik aufzubauen und für die Interessen der Wissenschaft einzutreten.

In den letzten Jahren erhält der RCDS in einigen Fällen durch Hochschulgruppen der Jungen Union Konkurrenz aus dem christdemokratischen Lager selbst, so etwa in Greifswald, Osnabrück und Kiel. Die Junge Union Greifswald begründet dies teilweise damit, der RCDS sei organisatorisch mit den Anforderungen der Hochschulpolitik überfordert. Ein Artikel der örtlichen Ostsee-Zeitung vom 23. Juni 2010 stellte die Gegendarstellung des RCDS Greifswald dar, der “keine inhaltlichen Gründe auszutreten” sah und bemängelte, dass der Austritt geschehen sei ohne das Gespräch zu suchen.

RCDS Bundesvorsitzende

1951–1952: Fritz Flick und Ernst Benda (Gründungsvorsitzende)
1952–1953: Wolfgang Brüggemann
1953–1956: Konrad Kraske
1956–1958: Willfried Gaddum
1958–1959: Walter Konrad
1959–1961: Dieter Ibielski
1961–1962: Martin Ratmann
1962–1963: Hans-Jürgen Vogt
1963–1965: Kurt Struppek
1965–1967: Gert Hammer
1967–1968: Wulf Schönbohm
1968–1970: Uwe-Rainer Simon
1970–1974: Gerd Langguth
1974–1975: Ulrich Schröder
1975–1977: Hans Reckers
1977–1978: Friedbert Pflüger
1978–1979: Günther Heckelmann
1979–1980: Stephan Eisel
1980–1981: Stefan Dingerkus
1981–1983: Johannes Weberling
1983–1985: Franz Dormann
1985–1987: Christoph-Matthias Brand
1987–1989: Jürgen Hard
1989–1990: Christian Schede
1990–1991: Marcel Kaufmann
1991–1992: Christian Schneller
1992–1993: Eckhard Wälzholz
1993–1994: Tamara Zieschang
1994–1995: Oliver Röseler

1995–1996: Wichard von Heyden
1996–1997: Rasmus Tenbergen
1997–1998: Oliver Nölken
1998–1999: Fabian Magerl
1999–2000: Mario Voigt
2000–2001: Carsten Schwarz
2001–2002: Lars Kasischke
2002–2004: Barbara von Wnuk-Lipinski
2004–2006: Dorlies Last
2006–2007: Tim Küsters
2007–2008: Matthias Kutsch
2008–2010: Gottfried Ludewig
2010: Stefan Holz
2010–2011: Dennis Kahle
2011–2012: Frederik Ferreau
2012-2013: Erik Bertram
2013-2015: Martin Röckert
2015-2017: Jenovan Krishnan
2017-2019: Henrik Wärner
2019-2021: Sebastian Mathes
2021-2022: Franca Bauernfeind
2022-2023: Aileen Weibeler

seit 2023 Lukas Honemann