RCDS sieht Forschungsfreiheit vor großen Herausforderungen

Berlin, 15. Februar 2020

Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) sieht die Freiheit von Forschung und Lehre in Deutschland vor immensen Herausforderungen. Eine neue Studie im Auftrag des Deutschen Hochschulverbandes und der Konrad-Adenauer-Stiftung attestiert zwar sehr hohe Zufriedenheit unter deutschen Wissenschaftlern mit den aktuellen Bedingungen, zeigt hingegen auch beunruhigende Tendenzen auf.

Besonders sorgenvoll betrachtet der RCDS Einschränkungen, die Wissenschaftler für sich und ihre eigenen Kollegen fordern: Der Studie zufolge spricht sich jeder zweite Hochschullehrer dafür aus, den Klimawandel an Hochschulen nicht bestreiten zu dürfen – also nur in eine Richtung zu forschen. Ferner sind 37 Prozent der Wissenschaftler der Meinung, Rüstungsforschung dürfe an Universitäten nicht betrieben werden. Aber auch das Meinungsklima an Universitäten wird nach Einschätzung der Hochschullehrer stark durch eine linke Deutungshoheit beeinflusst: knapp drei Viertel der Befragten geben an, es würde auf Widerstand stoßen, einen Rechtspopulisten an die Universität einzuladen, während bei einem Linkspopulisten nur 20 Prozent Widerstand befürchten.

Sebastian Mathes, Bundesvorsitzender des RCDS, sagte dazu beim Jahrestreffen der European Democrat Students in Berlin: „Die Universitäten sind Seismographen für die Frage, in welche Richtung sich eine Gesellschaft entwickelt. Und gegenwärtig erfüllen mich die Ausschläge mit Sorge.“ Gleichwohl betonte Mathes: „Die Sorge um mangelnde Wissenschaftsfreiheit beschränkt sich nach Vorfällen – wie bspw. um Prof. Lucke, Prof. Baberowski und Prof. Schröter – nicht bloß auf Deutschland. Auch die Entwicklungen in europäischen Ländern wie Ungarn und Polen sind besorgniserregend.“

Der RCDS fordert zudem einen umfassenden Bürokratieabbau im Hochschulbetrieb. Laut der Studie müssen Wissenschaftler heutzutage zu viel Zeit aufwenden, um sich für Forschungsgelder und -projekte zu bewerben, was sich letztlich negativ auf die Qualität der Lehre auswirkt.

Im RCDS engagieren sich seit 1951 Studenten aller Fachrichtungen. Etwa 100 Gruppen setzen sich in ihren Hochschulgremien für eine Hochschulpolitik ein, die geleitet ist von christdemokratischen, konservativen und liberalen Werten. Organisiert sind die Gruppen in Landesverbänden und dem Bundesverband. Seit Jahrzehnten ist der RCDS anerkannter Gesprächspartner für Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Verbände. Er bietet seinen Mitgliedern vielschichtige Veranstaltungen und Dienstleistungen.

Weitere Informationen: Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS)
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V.i.S.d.P.: Sebastian Mathes, RCDS-Bundesvorsitzender