Vom 17. bis 20. August 2015 fand die RCDS-Sommerakademie unter dem Leitmotiv „Hochschule in der Region“ auf der Jugendburg Ludwigstein statt. Das ist in der Nähe der Kirschstadt Witzenhausen bei Kassel. Nach der Eröffnung der 19. Sommerakademie und der Vorstellung des Programms begannen die Teilnehmer im Gewölbekeller der Burg mit der ersten hochschulpolitischen Gesprächsrunde.
Am darauffolgenden Tag diskutierte Peter Donath, IG-Metall-Experte für Betriebspolitik, mit den Teilnehmern aktuelle gesellschaftliche Fragen zum Bahnstreik, Kitastreik und Pilotenstreik. In seinem Vortrag über Gewerkschaften in der Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft lag der Fokus auf der Frage, was Gewerkschaften Studenten und jungen Menschen bieten können. Donath überzeugte von der Wichtigkeit von Gewerkschaften unter sozialen Aspekten bei der Lohnpolitik und den wirtschaftlichen Vorteilen von höheren Löhnen.
Daniel Kaszanics, Gruppenvorsitzender vom RCDS Oldenburg, informierte über Fundraising. Er stellte verschiedene Aspekte des Sammelns von Spenden vor und erörterte detaillierte Vorgehensweisen für den Verband. Nachmittags kletterten die Teilnehmer im Kletterwald Leuchtberg. Dabei entwickelten die Teilnehmer nicht nur Teamgeist, sondern auch besonders viele blaue Flecken. Es war für alle eine spannende sowie sportliche Herausforderung in luftigen Höhen.
Mittwochvormittag wurde das ehemalige Grenzdurchgang-Lager Friedland besucht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort für vertriebene Deutsche aus den ehemals deutschen Ostgebieten und dem Sudetenland genutzt. Es hat seit jeher als „Tor zur Freiheit“ eine besondere Bedeutung. Bis ins Jahr 1990 hinein war es – wie Martin Röckert formuliert – der Sehnsuchtsort vieler Menschen in der DDR, weil es der erste Ort der Freiheit wurde/werden sollte. Heute wird dieses Objekt als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Der stellvertretende Leiter der Einrichtung, Lorenz Große, stellte sich aktuellen Fragen in der Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik. Durch die persönlichen Erlebnisse mit der aktuellen Lage vor Ort, konnten die Teilnehmer politische Debatten, realistische Herausforderungen und tatsächliche Probleme gut diskutieren. Lorenz Große schilderte die aktuelle Situation und seine Forderungen an die Politik.
Am Nachmittag informierte Dr. Kerstin Schulmeyer-Ahl, Leiterin Lehre und Qualitätssicherung der Goethe Universität Frankfurt am Main, die Teilnehmer über „Qualitätsmanagement in Studium und Lehre“. Im Fokus der anschließenden Diskussion standen Akademisierung und Qualitätsmangel in der Lehre. Schulmeyer-Ahl suchte ganz klar die Verbindung mit dem RCDS, um diese bildungspolitischen Herausforderungen jetzt und in der Zukunft zu behandeln. Sie betonte die Notwendigkeit eines Handlungsrahmens und einer Initiative der Hochschulpolitik.
Die Teilnehmer unternahmen anschließend noch eine Lokalexkursion. Ziel war die Burg Hanstein in Bornhagen. Das anschließende heimische Getränkeangebot im Wirtshaus Klausenhof entschädigte für die vielen Schritte bis dorthin. Den krönenden Abschluss des Tages bildete das Grillfest mit Lagerfeuer auf der Jugendburg.
Am Donnerstag endete die 19. Sommerakademie des Rings Christlich-Demokratischer Studenten. Nach einem gemeinsamen Frühstück machten sich die Teilnehmer wieder auf den Heimweg. Der RCDS bedankt sich beim Team der Burg Ludwigstein und bei allen Teilnehmern und Referenten für die schönen und lehrreichen Tage.